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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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#1 |
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Ich stehe an der rauen See
und schaue hinaus auf die Weiten des Meeres. Der Wind ist eiskalt und weht stürmisch. Die Wellen toben, wie mein Herz so voller Schmerz. Kurz bevor sie zerschellen, bäumen sie sich auf um ein letztes zu sagen. Ich stehe im Wind, ich kann es kaum ertragen. Es ist kalt und nass. Mein Herz so voller Narben, die Welt erscheint so blass. Das einzige was hilft, ist zu verzeihen. Doch es ist so schwer, der Gedanke will nicht gedeihen. Die Liebe ist oft nicht fair, dennoch kennt sie jeder. Ist sie die Heilung für meinen Schmerz. Der Wind weht schwach, mein Herz ist wach, bereit einen Neuanfang zu starten. Die Sonne geht auf, die Strahlen so hell und voller Klang. Es beginnt nicht nur ein neuer Tag, sondern sogleich der Neuanfang. Das Meer glitzert in allen Farben. Doch was bleibt: Ein Herz aus Narben. |
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#2 | |
Zitat:
Ich bin etwas verwirrt XD. Das Herz war aus Narben und bleibt aus Narben … wo ist die Entwicklung? Vllt. entwickelt es sich nicht, weil Narben es auch nicht tun (zumindest kaum). Warum schmerzt das Herz, hat dann Narben (sprich wurde (oberflächlich) geheilt), dann wird etwas (unbekanntes) geheilt, nur um dann nochmal zu erwähnen, dass das Herz vernarbt ist? Insbesondere frage ich mich, was diese Narben bedeuten, denn ein beschränkend für einen Neuanfang scheinen sie ja nicht zu sein. Warum sind sie von Relevanz? Ich habe Fragen, doch mag die Idee. ![]() Vg nebelnomade |
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#3 |
Forumsleitung
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Ein Herz aus Narben ist Unsinn. Narben sind kein Stoff, aus dem etwas entstehen kann. Narben entstehen auf einem Grund, der verletzt wird.
Ein Herz voller Narben hätte Sinn ergeben. |
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#4 |
Hallo Ilka-Maria,
vielen Dank für deinen Hinweis. Ich wollte die Verletzungen damit ausdrücken. Ich ändere es gerne ab, viele Grüße |
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#5 | |
Zitat:
Ich fand jedenfalls die Überschrift "Ein Herz aus Narben" sehr gut und klickte blutrünstig auf das Gedicht, das mich dann leider enttäuscht hat, weil es sich nicht entscheiden kann, ob es sich reimt oder nicht und wenn ja, wie lange. Es kommen auch keine weiteren freshen Metaphern mehr, leider. Aber der Titel ist geil. LG, lee |
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#6 |
Hallo nebelnomade,
ich wollte darstellen, dass das Herz nicht geheilt wird ,egal wie schön das drum rum auch ist. Die Narben symbolisieren das viele Leid. Er entschuldigt sich für einen Fehler u es entsteht eine neue Narbe. Der Versuch einen Neuanfang zu starten, gelingt nicht. Auch wenn ein wunderbarer Tag beginnt. Es ist eine Emotion , in einem Moment. Das ist das erste Gedicht was ich veröffentliche, nehme gerne Änderungsvorschläge entgegen , damit es andere besser verstehen... Viele Grüße |
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#7 |
Hallo Lee,
muss denn ein Gedicht jedem Gefallen? Ist das die Kunst, es so hinzubekommen, dass es allen Lesern gefällt? Anderen hätte vielleicht das blutrünstige nicht gefallen....oder oder oder Viele Grüße |
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#8 | |
Zitat:
Ich würde dir raten, dass du zuerstmal einen Text schreibst, was eigentlich das Thema ist, zum Beispiel: "... ich wollte darstellen, dass das Herz nicht geheilt wird ,egal wie schön das drum rum auch ist. (...) Er entschuldigt sich für einen Fehler u es entsteht eine neue Narbe. Der Versuch einen Neuanfang zu starten, gelingt nicht. Auch wenn ein wunderbarer Tag beginnt." Dann könntest du überlegen, wie du das Thema in ein Wort oder in einen kurzen Satz packen kannst: "Sie kann ihm nicht vergeben." Den Grund dafür will der Leser wissen, dann kann er die innere Zerissenheit des LI viel besser verstehen. "Er entschuldigt sich" kommt in deinem Gedicht gar nicht vor, warum eigentlich nicht? LG, lee |
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#9 | |
Zitat:
Ok, danke, das habe ich falsch verstanden, da ich dachte, wenn jemand Narben hat, sind die Wunden geheilt, die nun Narben sind, dass es bei der Heilung um Narben ging habe ich irgendwie verpasst. Bin auch noch nicht lange dabei, aber ich denke ich würde viele der Reime streichen, weil sie gezwungen wirken und dann doch kein Muster ergeben. Vg nebelnomade |
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#10 |
Forumsleitung
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Also ...
Als Gefühlsausbruch, unter vier Augen rausgelassen, kann man den Text hinnehmen. So redet man halt miteinander. Aber literarisch gesehen gibt es viel an ihm auszusetzen. Ein Wind, der stürmisch weht, ist ein Sturm. Füllwörter wie "so" oder "oft" sind überflüssig. Und dass man einen Neuanfang "startet" statt ihn bremst, dürfte klar sein. Ein Neuanfang wird in der Regel gewagt. Schmerzen kann man nicht "heilen", denn sie sind keine Krankheit oder Wunden, sondern Symptome. Man kann sie lindern oder betäuben. Wellen zerschellen an Felsen und Klippen, aber nicht auf weiter See. Redundanzen gehören gestrichen. Was als Gedicht (mit Beibehaltung des Inhalts) übrig bliebe, läse sich ungefähr so: Narbenherz Ich stehe an der rauen See. In eisigem Sturm schaue ich hinaus aufs weite Meer. Die Wellen toben und bäumen sich auf, bevor sie zerschäumen. Gleich meinem Herzen, das tobt, sich bäumt und zerschäumt. Mein Herz voller Narben. Die Welt ist blass. Was einzig hilft, ist zu verzeihen. Doch Vergebung ist schwer, sie will nicht gedeihen. Liebe ist nicht fair, sie lindert keinen Schmerz. Doch der Sturm lässt nach, mein Herz wird wach, bereit, den Neuanfang zu wagen. Die Sonne geht auf mit Strahlen hell und voller Klang. Ein neuer Tag beginnt. Das Meer glitzert in allen Farben. Was bleibt, ist mein Herz voller Narben. FAZIT: In der Kürze liegt die Würze. |
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#11 |
@Ilka-Maria: In deiner Version verstehe ich jetzt endlich, was sie eigentlich sagen will und dass es sogar eine Handlung gibt oder besser: eine Wandlung. Das ging mir alles in dem Reimgeschwurbel unter.
@Violet: Dann ist es inhaltlich gar nicht so schlecht wie ich dachte, ich habe es bloß nicht verstanden, weil es zu ausufernd war. Ilka hat Recht, muss kürzer. LG |
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#12 |
Ok , ich verstehe. Die Handlung kürzer und besser darstellen bzw. schreiben. Und Reimen muss es sich nicht unbedingt.....Danke für das Feedback. Viele Grüße
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#13 |
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#14 |
Forumsleitung
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Ich will meine Version nur als Beispiel verstanden wissen, wobei ich eng an Violets Text geblieben bin. Violet möge aus ihrem Text eine ganz andere, dichtere Essenz schöpfen. Unsere deutsche Sprache ist so reich an Wörtern, dass man das gleiche an Inhalt in vielfacher Weise ausdrücken kann.
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#15 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
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Jemand der nicht bekommt was er will und sich als Opfer hinstellt. Ziemlich banale Weltsicht die sich da offenbart.
Es gibt ja Leute die weit oben in den Bergen wohnen und mit nem Loch im Herzen geboren werden. Es könnte auch die Geschichte eines Kindes sein, dass die neuste Playstation nicht bekommen hat. Darum hasse ich eigentlich die Worte Herz und Liebe und so. Weil sie ständig verhunzt werden um Narzismus zu beschreiben. Wenn da wenigstens sowas käme wie bei Rosenstolz... Ich reiß mirs Herz raus und werf es ins Wasser und nehme mir als Ersatz das Herz eines Herings. Obwohl ja Verlieben eigentlich Narzismus pur ist. Das Idealbild gibt einem die Illusion das Alles super is. Und die Zerstörung des Ideal mit dem Meer zu vergleichen ist schon gut. Also in diesem Punkt ist es gut. Im Meer kann man sich nicht spiegeln. Man kann sich umarmen lassen vom Wasser. Wird manchmal hin und her geschleudert. Es überschwemmt alles oder lässt sich vom Mond wegziehen. Es ist unberechenbar und doch lieb. Roh und sanft. Und es bekommt keine Narben, man kann wie wild darauf schießen und nix passiert. Ein Öltanker macht vielleicht sowas wie ein Exzem. Aber dem Meer an sich kann es nicht schaden. |
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#16 |
Forumsleitung
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Das ist eine steile These. Verliebtheit geht damit einher, das Objekt der Verliebtheit zu idealisieren. Bis der oder die Liebende nüchtern wird und den Menschen sieht, wie er wirklich ist.
Narzissmus ist immer auf sich selbst gerichtet. Ein Narzisst kann sich gar nicht verlieben, denn es kann nichts geben, das er mehr liebt als sich selbst. |
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#17 | |
Zitat:
LG, lee |
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#18 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
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Genau und die Ernüchterung ist die Zerstörung des Narzismus, deshalb können Narzisten ja gut Beziehungen eingehen. Erst danach werden sie Tyrannosarurus.
Narzisten sind ja auf die narzistische Phase des Verlieben spezialisiert. Darum bleiben doch dann viele die denken, danach müsste es ja nochmal doppelt so toll werden, bei denen und lassen sich quälen. Weil sie ja durch die Narzisstin auch ihren eigenen unterdrückten Narzismus ausleben wollen. Das ist das gleiche, als würde man sich mit einem Eremit anfreunden um allein zu sein. |
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#19 |
Ja, das mag so sein, aber das sehe ich in diesem Gedicht nicht. Hier geht es ums Verzeihen. Vielleicht ist der Partner des LI fremdgegangen und es wurmt sie noch immer. Sie beschließt aber, mit der Vergangenheit abzuschließen und einen Neuanfang zu wagen. Noch einmal von vorne anzufangen. Darin sehe ich keinen Narzissmus, sondern eine normale Entwicklung in einer fortgeschrittenen, reiferen Beziehung, wie sie ein Narzisst niemals haben kann.
LG |
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#20 |
Lee hat es richtig interpretiert, genau so ist es ....Mit Narzissmus hat das Gedicht nichts zutun.
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#21 |
Forumsleitung
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Du gehst davon aus, dass es um Zweierbeziehungen gehen muss, um einen Narzissmus auszuleben. Das ist aber nicht so. Von einem Psychiater kenne ich einen besonders heftigen Fall von Narzissmus: Sein Patient (von dessen Mutter zur Therapie geschickt) war so stark in sein eigenes attraktives Äußeres verliebt, dass er einen großen Spiegel vor sein Bett gestellt hatte, um sich sofort nach dem Aufwachen darin bewundern zu können. Wenn er durch die Straßen ging, suchte er in jedem Fenster der parkenden Autos seine Widerspiegelung, als stünde er unter einem Zwang. Er konnte an gar nichts anderes mehr denken als an sein eigenes Aussehen.
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