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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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26.01.2015, 00:48 | #1 |
Traumfänger
Indianer wissen: Träume
sind der Wesen Innenräume, und ein Blick ins Traumgehege weist dem Menschen gute Wege. Doch in manchen Träumen wohnen Kräfte feindlicher Dämonen, und was diese heimlich planen, ahnen manchmal nur Schamanen. Einst verweilte so ein Lehrer träumend auf des Berges hehrer letzter, freier Gipfelzinne und sah plötzlich eine Spinne. Das war Iktomi, der Geister weiser Schelm und Zaubermeister, der den Weidenring des Alten sich erbat, ihn zu gestalten. Und er spann nach Spinnensitte nun ein Netz vom Rand zur Mitte, glänzend wie bei feinen Stoffen, nur die Mitte ließ er offen. Sprach: „Mein Netz hegt das Verlangen, gute Träume aufzufangen, durch das Loch im Zentrum schweben all die bösen aus dem Leben. Nimm es hin, es mag dir nützen, wunderbar dein Volk zu schützen.“ Und der Schauende erwachte aus dem Gipfeltraume sachte, schritt hinab durch Licht und Schatten. - Über allen Hängematten sah man bald die Netze schweben und den Schläfern Frieden geben. (aus der nordamerikanischen Mythologie: Stamm der Lakota) |
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26.01.2015, 20:44 | #2 |
abgemeldet
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brilliant-süss mein guter rubbertree
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26.01.2015, 21:14 | #3 |
Danke, mein Schnucki. Mir ist noch eine 2. Version eingefallen.
LG gummibaum Traumfänger Während durch die Talprärien große Büffelherden ziehen, steht der Häuptling und Schamane auf dem Berg im Geisterwahne. Hält in seinen alten Händen, böse Mächte abzuwenden, einen Reif aus Weidenruten, reich geschmückt für alle guten. Plötzlich spüren seine Sinne einen Geist in einer Spinne, denn ein Wesen mit acht Füßen spricht in heiligen Ergüssen. Es ist Iktomi, der Geister weiser Trick- und Zaubermeister, der den Weidenring des Alten froh ergreift, ihn zu gestalten. Spinnt darin nach Spinnensitte nun ein Netz vom Rand zur Mitte. Kunstvoll ist die Form getroffen, nur die Mitte lässt er offen. Gibt dem Alten das Gebilde weiht ihn ein, wie sein Gefilde, in ein Lebensrad gekleidet, sorgsam nachts die Träume scheidet: „Merk, dies Netz hegt das Verlangen, stets die guten einzufangen, alle schlechten aber schweben durch das Loch vorbei am Leben.“ Dieses ist dem Häuptling teuer, kündet’s bald am Lagerfeuer. Und man bastelt Traumesfänger, lächelt träumend und schläft länger. |
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26.01.2015, 21:22 | #4 |
Forumsleitung
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Die erste Version gefällt mir besser, gummibaum. Sie ist runder, weil der Abschluss "fertig" klingt, während bei der Zweitversion ein Gefühl bleibt, da müsse noch etwas kommen.
LG Ilka |
26.01.2015, 21:28 | #5 |
Danke, Ilka. Das beruhigt mich. Dann kann ich mich einem neuen Thema widmen.
Liebe Grüße gummibaum |
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